14 August 2005

UNICEF erarbeitet für Namibia Hilfsprogramm 2006

Windhoek (Namibia), 14.08.2005 – Am Dienstag fand in der Namibischen Hauptstadt Windhoek ein Arbeitstreffen zwischen Vertretern des Kinderhilfswerks UNICEF und Vertretern der Regierung des Landes statt. Die UNICEF-Sprecherin Khin-Sandi Lwin stellte das Ergebnis der Zusammenkunft vor.

Motto der Veranstaltung im Windhoeker Country Club war: „Aus Fehlern lernen und gemeinsam neue Lösungsansätze finden.“ Gemeinsam arbeiteten die Teilnehmer das Programm der letzten drei Jahre noch einmal durch. Anschließend wurden die Vorhaben für die Jahre 2006 bis 2010 besprochen. Aus den Fehlern der letzten Jahre zogen die Teilnehmer Konsequenzen und beschlossen, künftig eine realistische und kostengerechte Planung von Projekten ins Auge zu fassen. Hauptaufgabe der UNICEF ist es, gemeinsam mit der Regierung die Gesundheitsversorgung der Familien, insbesondere der kleinen Kinder und Mütter zu verbessern.

Eine große Rolle in der Gesundheitsvorsorge Namibias gilt dem Kampf gegen Aids, Malaria und Unterernährung. Besonders benachteiligte Bevölkerungsteile sollen in erster Linie bedacht werden. UNICEF möchte durch sein Hilfsprogramm die Sterblichkeit unter Kindern und Müttern reduzieren helfen sowie diesen Schichten den Zugang zur Kinderbetreuung sicherstellen.

Auch wenn in den letzten drei Jahren nicht alles planmäßig lief, so konnten doch gemeinsam bemerkenswerte Erfolge erzielt werden. Der Staatssekretär der Planungskommission, Mocks Shivute, betonte aber auch die Notwendigkeit zur Selbstkritik. Er sagte: „Die Erkenntnisse dieser Analyse werden die Grundlage für das nächste Programm sein.“

Die Nationale Planungskommission (NPC) hatte während der Veranstaltung drei Gruppen gebildet. Aus den Bereichen Politik Öffentlichkeit waren Vertreter aus dem Ministerium für Gesundheit und Sozialfürsorge, für Geschlechtergleichheit und Kinderfürsorge, dem Ministerium für Information und Rundfunk sowie dem Bildungsministerium vertreten. Teilnehmer der hiesigen Polizei vertraten nichtstaatliche Organisationen.

Erst Ende diesen Jahres sollen die Ergebnisse des Arbeitstreffens von UNICEF und Regierung in der Öffentlichkeit des Landes Namibia vorgestellt werden.

05 August 2005

Afrikanische Union schließt Mauretanien wegen Militärputsch aus

Nouakchott (Mauretanien), 05.08.2005 – Die Afrikanische Union (AU) hat Mauretanien als Reaktion auf den Militärputsch vom 03. August aus der Organisation ausgeschlossen. Am Mittwoch hatte eine Gruppe Militärs, die sich als „Militärischer Rat für Gerechtigkeit und Demokratie“ bezeichnet, die Macht im westafrikanischen Staat übernommen und Präsident Maaouya Ould Sid'Ahmed Taya abgesetzt. Beim Putsch wurde offenbar niemand verletzt oder getötet.

Vertreter der AU wollen in die Hauptstadt Mauretaniens reisen um die Anführer des Putsches über die Positionen der Organisation zu informieren. Nach den Regeln der Afrikanischen Union wird jedes Land ausgeschlossen, in dem es „verfassungswidrige Veränderungen“ gibt. Die AU fordert, dass die verfassungsgemäße Ordnung in Mauretanien wiederhergestellt wird.

Unterdessen kündigte der militärische Rat die Auflösung des Parlaments an. Die Militärregierung will die Verfassung von 1991 beibehalten, die um einen Abschnitt über den Militärischen Rat ergänzt werden soll. Die Gruppe, die das Land in den nächsten zwei Jahren regieren will, besteht aus 17 Offizieren aus unterschiedlichen Einheiten der mauretanischen Armee.

Neben der Afrikanischen Union verurteilten UN-Generalsekretär Kofi Annan, die USA, die ehemalige Kolonialmacht Frankreich und die Europäische Union die Machtergreifung in Mauretanien. Ein Sprecher des UN-Generalsekretärs sagte, die UNO stehe im Kontakt mit den Mitarbeitern vor Ort, um die Situation zu beobachten.

03 August 2005

Militär übernimmt die Macht in Mauretanien

Nouakchott (Mauretanien), 03.08.2005 – Am Morgen hat das Militär in Nouakchott, der Hauptstadt des westafrikanischen Staats Mauretanien, strategisch wichtige Stellen besetzt. Der Flughafen von Nouakchott wurde geschlossen. Eine Gruppe von Militärs erklärte den Sturz von Präsident Maaouya Ould Sid'Ahmed Taya.

Die Gruppe, die sich als „Militärischer Rat für Gerechtigkeit und Demokratie“ bezeichnet, hat über die staatliche Nachrichtenagentur den Putsch vermeldet. In einer Erklärung heißt es, dass die Gruppe den totalitären Methoden der abgesetzten Regierung, unter der die Bevölkerung viele Jahre gelitten habe, ein Ende bereiten wolle. Die Militärs kündigten an, das Land in den nächsten zwei Jahren zu regieren. Danach sollten Wahlen organisiert werden.

Am Morgen hatten Soldaten, darunter auch Angehörige der Präsidentengarde, wichtige Gebäude in Nouakchott unter ihre Kontrolle gebracht. Zu den Gebäuden zählen der Hauptsitz der Armee, die Büros des staatlichen Radios und Fernsehens sowie der Präsidentenpalast und Ministerien. Bei der Besetzung der Gebäude sollen Schüsse gefallen sein. Die Berichterstattung in den staatlichen Medien wurde unterbrochen. Laut Berichten der BBC sollen Menschen auf den Straßen gefeiert haben. Es gibt aber auch Berichte von Menschen, die verängstigt weggerannt seien.

Präsident Taya befand sich während des Putsches in Saudi-Arabien, wo er am Begräbnis des verstorbenen König Fahd teilgenommen hatte. Taya landete später in Niamey, der Hauptstadt von Niger, wo er von Präsident Tandja Mamadou empfangen wurde. Präsident Taya kam 1984 durch einen unblutigen Putsch an die Macht und wurde danach dreimal wiedergewählt. Kritiker warfen Taya vor, den „Krieg gegen den Terrorismus“ ausgenutzt zu haben, um gegen politische Gegner vorzugehen.

02 August 2005

Schweiz liefert Eisenbahnwaggons im Wert von 4,5 Millionen Franken an Madagaskar

Bern (Schweiz) / Antananarivo (Madagaskar), 02.08.2005 – Die Schweiz hat im Juli 2005 elf Eisenbahnwaggons an Madagaskar geliefert. Die Überführung der mehrere hundert Tonnen schweren Schmalspurfahrzeuge erfolgte mittels eines Spezialtransportschiffs ab Basel über Antwerpen zu der afrikanischen Insel.

In Lieferumfang war auch ein Waggon der bekannten Schweizer Trogenerbahn (TB) enthalten, deren Strecke die Orte St. Gallen und Trogen verbindet. Schon Ende des Jahres 2004 wurden die ersten vier Wagen samt Gleismaterial nach Madagaskar geliefert. Die Wagen waren rund 50 Jahre lang in der Schweiz im Einsatz.

Die Verantwortlichen in Antananarivo sahen sich zum Handeln gezwungen, da durch eine Bevölkerungsexplosion die Hauptstadt ein zunehmendes Verkehrschaos erlebte. Diesem soll der Einsatz der Bahn nun abhelfen. Das Land erwartet auch wirtschaftlichen Aufschwung durch die Verbesserung der öffentlichen Verkehrswege.

Die Wagen und das Gleismaterial haben einen Wert von rund 4,5 Millionen Schweizer Franken, etwa 2,9 Millionen Euro, und wurden von den Schweizer Bahnen gespendet. Die Transportkosten in Höhe von weiteren 600.000 Franken sollen ebenfalls durch Spenden finanziert werden.

Unterstützt wurde das Vorhaben durch Initiative der Weltbank sowie der UBS, einer Schweizer Großbank. Durch deren finanziellen Beitrag konnte die 368 Kilometer lange Bahnstrecke in der Hauptstadt Madagaskars wieder in Stand gesetzt werden. Das afrikanische Schienennetz stammt noch aus der französischen Kolonialzeit. Durch die mangelnde elektrische Ausstattung Madagaskars mussten die Antriebsfahrzeuge von Elektro- in Dieselloks umgebaut werden. Damit leistet die Schweiz einen großen Anteil an Entwicklungshilfe für das afrikanische Land.